Freitag, 8. Juli 2016

TiB - TiB 2016

Das Wetter zeigt sich warm und sonnig und mit einer Crew von 9 Personen legen wir ab. Nicht mit 'nem Achter wie man vermuten könnte sondern mit zwei gesteuerten Vierern - einer fährt mit Loch.

Wir legen entspannt ab und rudern unsere erste Etappe bis zur Schleuse. Hebel umgelegt und es geht 20 cm abwärts. Aha. Aus der Schleuse raus schwimmen rechts und links tote Wasserratten neben uns. Wir denken die sind bei den starken Regenfällen in den den letzten Tagen in der Kanalisation ertrunken. Jedenfalls werden wir während unserer Fahrt noch diverse Kadaver von ihnen entdecken.

Beim Estrell begrüßen uns die ersten Partypeople die noch immer zu harten Beats am Ufer ihr ickstes Bier geniessen. Man prostet sich zu und schon sind wir um die Ecke. Dort ein Schlauchboot mit jungen Hüpfern – nein wir schleppen euch nicht ab.

Was ein Wetter - kurze Trinkpause

Vorsicht Baumstamm im Wasser - wenn es mal nur der wäre. Der Landwehrkanal ist leider auch ein fliessender Mülleimer. Die Leute werfen jeglichen Unrat in das Wasser. Gefühlte 20 Euro passieren uns in Form von Pfandflaschen. Von Tüten und Anderem Zeugs mal abgesehen - leider sehr schade. Die Tour vermiest es einem natürlich nicht, denn die diversen Brücken und bekannten Gebäude rechts und links bilden eine imposante Kulisse für unsere Tour.

Am Urbanhafen machen wir wie gewohnt eine kurze Pause und rudern anschliessend bei praller Sonne weiter Richtung Spandau.

Wie immer gemütlich hier.
Fahrtenleiter Udo muss noch ein bisl was managen
Hallesches Tor, Potsdamer Platz, Tiergarten - wir passieren diverse spannende Orte Berlins die man für gewöhnlich nicht vom Wasser aus sieht.

Der Ausflugsdampfer bremst etwas unsere Geschwindigkeit - überholen funktioniert hier nicht.
An seiner nächsten Dockingstation ziehen wir vorbei und rudern wieder mit gewohntem Schlag über den Kanal bis zur Caprivibrücke. Dort ist unser zweiter Rastpunkt mit Bier bei der ansässigen Gastronomie.

zweite Pause - nun folgt der Endspurt
Weiter geht es zur Charlottenburger Schleuse. Hier habe ich die Ehre auszusteigen und auf dem schmalen Festmacher zu balancieren und über Gegensprechanlage uns beim Schleuser anzukündigen - das muss doch in heutigen Zeiten entspannter gehen denke ich mir nur? Aber nicht meckern - nach 10 Minuten werden wir zügig geschleust.

Danach geht noch durch ein paar Wellenberge und mit einer harten Wende über Backe geht es in unseren Finaleinlauf. Tiefwerder wir kommen.

Thomas, Axel und weitere Tiefwerder-Ruderer erwarten uns mit lecker gedecktem Tisch. Doch vorher müssen die Boote gesichert werden. Der leichte Vierer geht an Land und den Geklinkerten lassen wir schwimmen.

Wie üblich zaubert Axel über dem Feuer wieder Leckeres und wir essen, plaudern, lachen und prosten gemeinsam bis in den späten Abend.

Lecker Grillgut und Fachsimpeleien mit den Ruderkameraden von Tiefwerder & Oranienburg

Am nächsten Tag heißt es zurück. Anders als sonst rudern wir anstatt über den Teltow-Kanal durch die Stadt zurück. sprich so wie wir gekommen sind. Das ist eigentlich nur aus einem Grund etwas unangenehm, weil einem die Fahrgastschiffe ständig entgegenkommen. Das bedeutet für uns  - nah an das Ufer fahren - teils mit Rudern lang dort zu halten bis der Klopper von Boot an uns vorbei ist und anschliessend weiterzurudern. Durch die vielen Kurven kann man oft nicht vorausschauend fahren was es immer zu einer kleinen Zitterpartie macht ob hinter der Kurve nicht ein Ausflugskreuzer mit vollem Karacho unter die Brücke fährt. Bei dieser Fahrt nicht geschehen - aber eine Woche später live so erlebt. Aber das ist eine andere Geschichte.

In Kreuzberg biegen wir nicht nach Neukölln ab, wo wir ursprünglich herkamen, sondern gleiten ruhigen Schlages weiter den Landwehrkanal runter bis zur Schleuse vor den Schlesischen Tor. Ich habe hier sogar Neuwasser - verrückt.

Nach der Schleuse kieken wir uns von der Spree natürlich die Oberbaumbrücke an. Dann aber geht es weiter die Spree hoch - am Badeschiff vorbei, auf der Hoppe-Tosse wird schon gefeiert (oder immer noch?), an den Molekuleman vorbei bis zur Insel der Jugend. Kurz darauf sehen wir das Eierhäuschen, welches endlich saniert wird.

Kurz darauf landen wir dann am heimatlichen Steg an. Die Boote werden routiniert geputzt und wieder in ihre Bootshalle gebracht. Wir freuen uns diese spannende Tour wieder gemacht zu haben. Berlin verändert sich teils so schnell das wir bei der Tour auch immer wieder neues entdecken können.

Bereits eine Woche später fuhr ich die Tour mit Kölner Gästen erneut. Auch diese waren begeistert. Doch das sollen sie mal schön selbst erzählen ;-)

2016 © Helge Kubath
















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