Unsere Wanderfahrt nach Hamburg war eine spannende Sache,
einmal das Ruderrevier einer anderen Großstadt zu erkunden war schon sehr
aufregend.
Am Freitagabend trudelten alle Teilnehmer der Wanderfahrt so
nach und nach bei unserem Gastgeber dem Ruderclub RG Hansa ein, wunderschön an
der Außenalster in einem Villenviertel gelegen.
Wir wurden von Thomas von der RG Hansa mit einem kühlen
Getränk am Steg in Empfang genommen. Vom Steg aus bot sich ein einmaliger Blick
auf die Alster und die Stadt Hamburg. Thomas führte uns noch durch das Clubhaus
und natürlich die Bootshalle und zeigte uns unser Nachtlager.
Dort richteten wir uns gemütlich ein, mit Schlafsack und
Isomatte zwischen Fitnessgeräten und Ruderergometern, in der anderen Ecke des
Raumes campierte die Jung Hansa, die ihr Trainingslager dort abhielt.
RG Hansa Clubhaus vom Steg aus gesehen |
Am nächsten Morgen ging es nach einem stärkenden Frühstück
auch schon los auf Erkundungstour. Der Steg, der uns Abend noch viel zu groß
und ruhig erschien, war nun bevölkert von Ruderern aller Altersklassen, die
ihre Boote klar machten. Wir bekamen zwei gesteuerte Doppelvierer und einen
gesteuerten Doppelzweier zugeteilt. Von unseren Gastgebern boten sich vier
Ruderer an, uns ihre Stadt zu zeigen und zu begleiten.
Raus ging es auf die Außenalster, die schon von anderen
Wassersportlern gut bevölkert war. Ein Highlight auf der Tour war natürlich die
Alsterfontäne auf der Binnenalster, dort wurde erst mal ein kleiner Fotostopp
eingelegt und einige Heljies wurden geschossen (Selfies mit halb mit Helge halb
mit dem Rest der Mannschaft). Weiter ging es Richtung Innenstadt, am Rathaus
mussten wir etwas länger auf die Einfahrt in die Schleuse warten, was aber nicht schlimm war, wir genossen die
Aussicht und beobachteten die Reichen und Schönen in den umliegenden Cafés,
diese wiederrum fanden uns wohl auch ganz unterhaltsam.
Nach einer kurzen Tour durch das Stadtgebiet, wurde es
plötzlich turbulent, wir ruderten auf die Norderelbe raus. Die Wellen schlugen
höher, Barkassen und Ausflugsboote schossen in wildem Gewusel von backbord nach
steuerbord, und wir mittendrin. Unsere Hamburger Steuerleute managten das Chaos
perfekt und brachten uns in ruhiges Fahrwasser. Dort konnten wir auch endlich
einen Blick auf das neue Wahrzeichen Hamburgs erhaschen: die Elbphilharmonie!
Elbphilharmonie |
Wir ruderten Richtung Hamburg Harburg durch schier endlos
scheinende Hafen-und Industrieanlagen. Teilweise hatten sich aber auch die
Stadtbewohner kleine gemütliche Oasen mit Hausbooten geschaffen.
In Harburg wurde erst mal eine ausgiebige Rast mit Mittach
eingelegt. Das hatten wir uns auch verdient!
Nach dem Mittagessen ruderten wir Richtung Speicherstadt,
auch hier ist einfach die Größe überwältigend. Schmale Kanäle, kleine Brücken
und von unten aus gesehen sehr hohe Lagerhäuser. Man kann sich kaum vorstellen,
welche Vielzahl an Handelsgütern hier früher eingelagert worden sind.
Rathausplatz |
Hamburger Times Square |
Spiegel-Tempel |
bei schönstem Sonnenschein durch die Kanäle |
Zurück zum Heimathafen ruderten wir wieder über Binnen und
Außenalster zur RG Hansa.
Dort wurden die Boote aus dem Wasser geholt, Trupp 1 kümmerte
sich um die Boote, Trupp 2 kümmerte sich um das leibliche Wohl. Nach getaner
Arbeit wurde der Grill angeschmissen und mit unseren Hamburger Freunden noch
nett beim Bier geschnackt.
Am nächsten Tag ruderten wir auf uns alleine gestellt los,
um die Alster und die umliegenden Kanäle zu erkunden. Natürlich sind wir vorher
mit einigen Ratschlägen und Tourentipps von unseren Hamburgern versorgt worden.
Diesmal waren wir nur mit einem gesteuerten Doppelvierer und einem gesteuerten
Doppelzweier unterwegs.
Teilweise erinnerten die Kanäle an den Spreewald, sehr
schmal und verwunschen, fast zu klein für ein Ruderboot, zumal an diesem Tag
auch alles auf dem Wasser war, was irgendwie schwimmt: Stand-Up-Paddler,
Tretboote, Kanus… Das machte das Steuern nicht unbedingt einfacher.
Manchmal wurden wir auch an Venedig erinnert, auf einer
Teilstrecke kamen uns venezianisch anmutende Gondeln entgegen, nicht ganz so
groß, aber die Form und die Rudertechnik stimmte.
Die Orientierung gestaltete sich manchmal etwas schwierig,
aber schlussendlich fanden wir den Weg zurück auf die Außenalster und zum Club.
Dort wurden die Boote wieder ordentlich verstaut und wir
packten dann, nach einer erfrischenden Dusche, unsere Siebensachen und machten uns
alle wieder auf den Heimweg nach Berlin.
Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis durch eine Weltstadt
wie Hamburg zu rudern, vorbei an den Sehenswürdigkeiten, wie der
Elbphilharmonie und durch die riesigen Hafenanlagen und die Speicherstadt. Ein
großes Dankeschön an unsere Hamburger Gastgeber von der RG Hansa und an Heiko,
der das ganze ins Rollen gebracht hat.
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