Freitag, 31. August 2018

Wanderfahrt Hamburg


Unsere Wanderfahrt nach Hamburg war eine spannende Sache, einmal das Ruderrevier einer anderen Großstadt zu erkunden war schon sehr aufregend.

Am Freitagabend trudelten alle Teilnehmer der Wanderfahrt so nach und nach bei unserem Gastgeber dem Ruderclub RG Hansa ein, wunderschön an der Außenalster in einem Villenviertel gelegen.
Wir wurden von Thomas von der RG Hansa mit einem kühlen Getränk am Steg in Empfang genommen. Vom Steg aus bot sich ein einmaliger Blick auf die Alster und die Stadt Hamburg. Thomas führte uns noch durch das Clubhaus und natürlich die Bootshalle und zeigte uns unser Nachtlager.
Dort richteten wir uns gemütlich ein, mit Schlafsack und Isomatte zwischen Fitnessgeräten und Ruderergometern, in der anderen Ecke des Raumes campierte die Jung Hansa, die ihr Trainingslager dort abhielt.

RG Hansa Clubhaus vom Steg aus gesehen
Am nächsten Morgen ging es nach einem stärkenden Frühstück auch schon los auf Erkundungstour. Der Steg, der uns Abend noch viel zu groß und ruhig erschien, war nun bevölkert von Ruderern aller Altersklassen, die ihre Boote klar machten. Wir bekamen zwei gesteuerte Doppelvierer und einen gesteuerten Doppelzweier zugeteilt. Von unseren Gastgebern boten sich vier Ruderer an, uns ihre Stadt zu zeigen und zu begleiten.
Raus ging es auf die Außenalster, die schon von anderen Wassersportlern gut bevölkert war. Ein Highlight auf der Tour war natürlich die Alsterfontäne auf der Binnenalster, dort wurde erst mal ein kleiner Fotostopp eingelegt und einige Heljies wurden geschossen (Selfies mit halb mit Helge halb mit dem Rest der Mannschaft). Weiter ging es Richtung Innenstadt, am Rathaus mussten wir etwas länger auf die Einfahrt in die Schleuse warten,  was aber nicht schlimm war, wir genossen die Aussicht und beobachteten die Reichen und Schönen in den umliegenden Cafés, diese wiederrum fanden uns wohl auch ganz unterhaltsam.



Nach einer kurzen Tour durch das Stadtgebiet, wurde es plötzlich turbulent, wir ruderten auf die Norderelbe raus. Die Wellen schlugen höher, Barkassen und Ausflugsboote schossen in wildem Gewusel von backbord nach steuerbord, und wir mittendrin. Unsere Hamburger Steuerleute managten das Chaos perfekt und brachten uns in ruhiges Fahrwasser. Dort konnten wir auch endlich einen Blick auf das neue Wahrzeichen Hamburgs erhaschen: die Elbphilharmonie!

Elbphilharmonie

Wir ruderten Richtung Hamburg Harburg durch schier endlos scheinende Hafen-und Industrieanlagen. Teilweise hatten sich aber auch die Stadtbewohner kleine gemütliche Oasen mit Hausbooten geschaffen.
In Harburg wurde erst mal eine ausgiebige Rast mit Mittach eingelegt. Das hatten wir uns auch verdient!
Nach dem Mittagessen ruderten wir Richtung Speicherstadt, auch hier ist einfach die Größe überwältigend. Schmale Kanäle, kleine Brücken und von unten aus gesehen sehr hohe Lagerhäuser. Man kann sich kaum vorstellen, welche Vielzahl an Handelsgütern hier früher eingelagert worden sind.
Rathausplatz

Hamburger Times Square
Spiegel-Tempel
bei schönstem Sonnenschein durch die Kanäle
Zurück zum Heimathafen ruderten wir wieder über Binnen und Außenalster zur RG Hansa.
Dort wurden die Boote aus dem Wasser geholt, Trupp 1 kümmerte sich um die Boote, Trupp 2 kümmerte sich um das leibliche Wohl. Nach getaner Arbeit wurde der Grill angeschmissen und mit unseren Hamburger Freunden noch nett beim Bier geschnackt. 
Am nächsten Tag ruderten wir auf uns alleine gestellt los, um die Alster und die umliegenden Kanäle zu erkunden. Natürlich sind wir vorher mit einigen Ratschlägen und Tourentipps von unseren Hamburgern versorgt worden. Diesmal waren wir nur mit einem gesteuerten Doppelvierer und einem gesteuerten Doppelzweier unterwegs.
Teilweise erinnerten die Kanäle an den Spreewald, sehr schmal und verwunschen, fast zu klein für ein Ruderboot, zumal an diesem Tag auch alles auf dem Wasser war, was irgendwie schwimmt: Stand-Up-Paddler, Tretboote, Kanus… Das machte das Steuern nicht unbedingt einfacher.
Manchmal wurden wir auch an Venedig erinnert, auf einer Teilstrecke kamen uns venezianisch anmutende Gondeln entgegen, nicht ganz so groß, aber die Form und die Rudertechnik stimmte.
Die Orientierung gestaltete sich manchmal etwas schwierig, aber schlussendlich fanden wir den Weg zurück auf die Außenalster und zum Club.

Dort wurden die Boote wieder ordentlich verstaut und wir packten dann, nach einer erfrischenden Dusche, unsere Siebensachen und machten uns alle wieder auf den Heimweg nach Berlin.
Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis durch eine Weltstadt wie Hamburg zu rudern, vorbei an den Sehenswürdigkeiten, wie der Elbphilharmonie und durch die riesigen Hafenanlagen und die Speicherstadt. Ein großes Dankeschön an unsere Hamburger Gastgeber von der RG Hansa und an Heiko, der das ganze ins Rollen gebracht hat.
2018 © Steffi Schneider




Unsere Gastgeber zeigen uns die Stadt



An der Schleuse können wir kurz entspannen


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