Traditionell ist die Fürstenwalder
Langstreckenregatta am ersten April Wochenende der Auftakt der
Regattasaison. Oft werden nur Großboote gefahren, da das
„Zusammenfinden“ im Boot im Vordergrund steht. Wir hatten uns
entschieden Doppelvierer ohne Steuermann im Rennboot zu fahren. Wir
das sollten: Stephan Doering (TiB), Kjell Lübbert, Thomas Schultz
(Schwerin) und Carsten Küttner (Halle) sein. Damit war unser Vierer schon mal nicht
in Orginalbesetzung da unser Schlagmann fehlte. Die nächste Überraschung kam promt.
Die Startzeit war plötzlich mit 10:02 Uhr im Meldeergebnis, obwohl wir Rennen Nr. 35 waren!?
Das war für die von weiter weg Anreisenden zu früh. Nach ein paar Telefonaten mit dem Regattaveranstalter konnten wir unseren Starttermin auf 12:20 Uhr verlegen. Optimal!
Am Tag der Regatta dann die nächste Überraschung, Kjell war in der Nacht erkrankt.
Sollte das Ganze jetzt doch ins Wasser fallen? Nein, davon ließen wir uns nicht unterkriegen.
Thomas hatte schon einen Ersatzmann aus Neuruppin im Auto als wir 3 Stunden vor der Startzeit telefonierten.
Auf dem Regattaplatz angekommen, machten wir unser Boot fertig und legten ab. Dabei kam es zum nächsten Malheur. Der Innenhebel eines Skull war lose. Also, Schraubenzieher holen, alle nachziehen - fertig. Denkste, eine Befestigungsscheibe platzte.
Eine Stunde vor Start! Wo soll man jetzt noch Ersatz bekommen?
Zum Glück war die BBG Bootsbau GmbH vor Ort, so das auch diese Hürde genommen werden konnte.
Das alles sollte uns den Spaß über die 8 km
Wettkampfstrecke, nicht verderben.
Als wir zum Start kamen, sahen wir, das
ein Mädchen Einer vor uns startete. Den würden wir natürlich auf
der Strecke ein- und überholen müssen. Das kostet manchmal mehrere wertvolle
Sekunden.
Start – wir kamen gut in den
Streckenschlag und hatten auch bald den Mädchen-Einer eingeholt. Es
war ein günstiger Zeitpunkt für das Überholen und wir verloren
somit keine Zeit. Das war an der Wende nach 4 km schon anders. Kurz
vorher hatten wir ein Mix C-Boot 4x mit Steuermann eingeholt. Dadurch
konnten wir die Anfahrt auf die Wendeboje nicht optimal gestalten und
verloren ca. 10 sec. Anmerkung: in unserem Boot steuert der Bugmann,
der ja rückwärts rudert. Er muss sich umdrehen um zu sehen, wohin
er steuern will. Schnell Rudern will er aber auch…
Darin besteht die Kunst.
Auf dem Rückweg hatten wir dann
Mitwind. Trotzdem wurde es noch seeehr lang.
Die Kräfte ließen nach. Besonders zwei Kilometer vor dem Ende wurde es dann nochmal richtig hart.
Einige von uns ließen schon die Köpfe
hängen. Ein eindeutiges Zeichen von nachlassender Kraft. Da half die
Ansprache eines unserer Teammitglieder. Die Köpfe gingen wieder hoch
und damit auch die Körperspannung. Wir waren jedenfalls froh als wir
es geschafft hatten.
Direkt im Ziel wussten wir unsere
geruderte Zeit nicht. Unsere direkten Gegner waren schon am Morgen
gefahren, so das wir die Auswertung abwarten mussten.
Wir rechneten mit Nichts.
Als wir dabei waren, das Boot für den
Transport auf dem Hänger vorzubereiten, kam die Durchsage über die
Platzlautsprecher: Sieg Schwerin – Halle – Neuruppin - TiB!
Foto: Stephan Doering |
Da war Freude natürlich groß, da wir
auf Grund der Vorraussetzungen nicht damit gerechnet hatten. Aber:
Ende gut - alles gut.
Vor allem bei diesem Wetter: 24° und
strahlender Sonnenschein den ganzen Tag.
Somit wurden alle unsere Wünsche und
Hoffungen Wirklichkeit.
Text: Stephan Doering
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